Nein! Doch! Nein! Doch! Oooh. Wie damals bei Luis de Funes so ist es auch bei der altehrwürdigen Fellhornbahn in Oberstdorf. 2023 haben wir noch darüber berichtet, dass ein Abriss bevorsteht. Das war auch eigentlich ausgemachte Sache.
Dann aber kam von seiten der Oberstdorf-Kleinwalsertaler Bergbahnen doch wieder eine ganz andere Lösung auf den Plan. Die ursprünglich als zu teuer eingestufte Variante der umfangreichen Sanierung der Bahn. Als Seilbahnfans finden wir dies natürlich super, denn viele große Pendelbahnen gibt es im deutschen Alpenraum nicht mehr bzw. hat es eigentlich nie wirklich gegeben.
Phase 1 der Sanierung im Jahr 2024
Im Sommer 2024 findet die erste Phase der Sanierung der ersten Sektion der Fellhornbahn statt. In der Zeit ab dem 13. Mai wurden hierzu Revisionen und Tragseilverschiebung durchgeführt. Seit 5. Juli ist die Fellhornbahn I nun wieder planmäßig in Betrieb. In der Zeit der Revision wurde der Betrieb mit der parallel verlaufenden Fellhornbahn II aufrecht erhalten.
Im einzelnen wurden durchgeführt:
- Abheben der Kabinen von den Seilen
- Verschieben der Tragseile: Alle 12 Jahre müssen die vier Tragseile bei der Fellhornbahn um mindestens 24 Meter (größte Aufliegelänge auf den Stützen) verschoben werden. Hiermit soll vermieden werden, dass die Tragseile an einer Stelle besonders stark abgenutzt werden und im schlimmsten Fall brechen.
- Werksrevision der Gehängearme und des Laufwerks 1. Die Revision von Laufwerk 2 fand bereits 2020 statt.
- Neue Lager für die Antriebsscheiben: Die Antriebslager sind stets hohen Belastungen ausgesetzt und wurden ausgetauscht um die Bahn fit für die nächsten Jahre zu machen.
- Revision des Getriebes
Wie man leicht sieht, geht es bei den gesamten Tätigkeiten nicht um Optik, sondern ausschließlich um die sicherheitsrelevante Technik.
Phase 2: Sanierung im Jahr 2025
Auch im Jahr 2025 gibt es noch viel zu tun an der Fellhornbahn in Oberstdorf. Auch hier handelt es sich vielfach wieder um Dinge der Sicherheit. Lediglich zwei Punkte bekommt der Fahrgast dann doch etwas aktiver mit.
Für 2025 stehen auf dem Sanierungsplan:
- Erneuerung der Antriebsmotoren sowie eine neue Steuerung. Das war bislang der Punkt, vor dem die Bergbahnen zurückgeschreckt sind. Der Austausch von Steuerung und Antrieb ist ein durchaus nicht günstiges Unterfangen.
- Optische Neugestaltung der Zustiegsbereiche: Hier lassen wir uns gerne einmal überraschen.
- Optimierung Arbeits- und Brandschutz
- Neue Kabinen: Hier sind wir wirklich gespannt, was die Bergbahnen da geplant haben.
Da die Fellhornbahn eine unserer Lieblingsbahnen überhaupt ist, freuen wir uns natürlich umso mehr über den Erhalt dieser schönen Anlage aus der Feder des ehemaligen schweizer Herstellers Habegger, der ebenfalls für die Alpspitzbahn verantwortlich zeichnet.