Es gibt immer wieder tragische Vorfälle in den Alpen. Und immer wieder auch solche, die mich als Readkteur ganz besonders berühren. In diesem Fall ist es einfach so, dass ich schon oft auf der Zugspitze war und auch das Kreuz natürlich gut kenne. Und ich war auch schon während eines Gewitters auf der Zugspitze und weiß dementsprechend auch, dass die Blitze dort aus dem Nichts kommen können, weil das Gewitter mitunter auch nicht über einem ist, sondern man ist eben direkt mittendrin.
In dieser Situation kam jetzt für mich noch hinzu, dass ich am Sonntagabend um halb sieben zufällig über die Foto-Webcam der Talstation gestolpert bin und dort waren diverse Krankenwagen, Notarzt und Polizei aufgefahren. Es musste etwas passiert sein am Gipfel.
Gewitter in den Bergen kommen schnell und oft unvermittelt! Und genau so war es wohl auch in diesem Fall.
Der Unfallhergang:
„Eine Gruppe von drei jungen Männern aus Nordrhein-Westfalen war mit der Bayerischen Zugspitzbahn aufgefahren und zusammen zum unweit von der Terrasse der Bergstation entfernten Zugspitzgipfel gegangen. Der Weg dorthin beläuft sich auf eine Wegstrecke von ca. 80 Metern und ist als Klettersteig versichert. Alpine Ausrüstung besaßen die drei jungen Männer nicht.“ heißt es im Pressebericht der Polizei des Landkreises Garmisch-Partenkirchen.
Und weiter berichten sie: „Auf dem Rückweg zur Terrasse schlug der Blitz mehrmals und heftig im Bereich des Gipfels ein. Ein 18-Jähriger, der aus einer Gemeinde im Kreis Viersen stammt, erhielt dabei einen tödlichen Stromschlag. Ein Bergwachtnotarzt konnte nur noch den Tod des jungen Mannes feststellen. Seine Begleiter wurden durch den Kriseninterventionsdienst betreut.„.
Der Weg zum Gipfelkreuz
Das Titelbild zeigt: Es ist ein „Katzensprung“ vom der Bergstation der Seilbahn Zugspitze, die aus Grainau direkt bis ganz nach oben aufs Dach von Germany führt. Des öfteren sieht man sogar Leute in Sandalen da rübermarschieren – das muss natürlich nicht sein. Alpine Ausrüstung hingegen haben für den kleinen Spaziergang die meisten nicht dabei. Ob es in diesem Fall etwas genützt hätte, weiß man natürlich nicht.
Man kann nur mahnen: Nehmt Gewitter und Gewitterwarnungen ernst!
Gewitter und Gewitterwarnungen sollte man immer ernst nehmen. Auch einfach nur schwüle Wetterlagen können bereits dazu führen, dass in den Alpen in kürzester Zeit spontan ein Gewitter entsteht. Also ganz klar aufpassen. Gestern Abend hat es zusätzlich zu diesem Blitzeinschlag auch noch ein Kind und einen Jugendlichen in einem Park in Niedersachsen erwischt. Die beiden wurden schwer verletzt, konnten aber reanimiert werden.
Unsere Gedanken sind natürlich bei den Hinterbliebenen, denen wir von hier aus unsere Anteilnahme aussprechen möchten.
(christian schön)