Manche Leute haben einfach drei PS mehr. Und manche Orte auch. So wie die beiden winzigen Walserdörfer Warth und Schröcken im Herzen des Arlbergs. Beide sind eines: im Kleinen spektakulär.
Hier lebte – und predigte – der erster Skifahrer am Arlberg
Wir schreiben das Jahr 1892. Johann Müller, seines Zeichens Dorfpfarrer in Warth, wartet sehnsüchtig auf ein Paket aus Norwegen: ein Paar Ski. Als sie endlich im winzigen Bergdorf am Hochtannbergpass ankommen, macht es Hochwürden wie alle groß gewordenen Buben: Er lässt alles liegen und stehen und probiert das neue Spielzeug sofort aus. Und schreibt Skigeschichte als erster Skifahrer am Arlberg. Seine Tour nach Lech und wieder retour kann man heute als „Pfarrer-Müller-Tour“ nachmachen – aber mit moderner Ausrüstung und mit Ski-Guide.
Auf 57 Einwohner kommt ein Olympiamedaillengewinner
Die Rechnung ist relativ einfach: Warth hat 172 Einwohner. Mal einen mehr, mal einen weniger. Drei davon haben zuhause eine Olympiamedaille hängen: Wiltrud Drexel. Sie gewann 1972 in Sapporo Bronze im Riesenslalom. Hubert Strolz holte sich 1988 in Calgary Gold in der Kombination sowie Silber im Riesenslalom. Sein Sohn Johannes schließlich gewann 2022 in Peking gleich zweimal Gold (Kombination und Team-Wettbewerb) und einmal Silber (Slalom). 172 Einwohner geteilt durch drei Olympiamedaillengewinner macht 57. Das macht der kleinen Walsergemeinde Warth keiner nach!
Willkommen im schneereichsten Skigebiet Europas
Stau hat auch sein Gutes! Also winterlicher Nordstau, wohlgemerkt. Dieses Wetterphänomen bringt nämlich jede Menge Schnee über die Allgäuer Alpen zum Arlberg, wo er dann bevorzugt niederrieselt. Ein britischer Journalist und Wetterexperte namens Fraser Wilken wollte es in den 2000er Jahren genau wissen und verglich, wie viel Weiß in den Schneelöchern der Alpen fiel. Sein 2008 veröffentlichtes Ergebnis: Warth-Schröcken auf Gold, noch vor dem Nachbar Zürs.
Mittendrin im größten Skigebiet Österreichs
88 Lifte, 300 Pistenkilometer – der Verbund „Ski Arlberg“ ist das größte Skigebiet Österreichs und gehört zu den fünf größten weltweit. Der 2013 eröffnete Auenfeldjet, die direkte Verbindung hinüber nach Lech, macht’s möglich, dass Warth-Schröcken mittendrin statt nur daneben liegt. Also: kleines Dorf, größtmöglicher Skispaß!
Warth-Schröcken nennt den schönsten Naturplatz Österreichs sein Eigen
Jedes Jahr kürt der ORF einen Platz zum schönsten in ganz Österreich. Seit fünf Jahren gehört der Körbersee in der Nähe des Hochtannbergpasses zu diesem illustren Kreis. Noch besser: Wer einmal am schönsten Platz Österreichs übernachten will, checkt im Berghotel Körbersee ein. Das ist einfach und schnell direkt vom Skigebiet aus erreichbar.
Unterwegs mit einem leibhaftigen Bergführer-Weltmeister
Warth-Schröcken ist die Heimat von drei Olympiamedaillengewinnern, aber auch von einem Weltmeister. Und zwar von einem Bergführer-Weltmeister. Christian Fritz aus Warth gewann 2012 den Wettkampf, an dem internationale Bergführer teilnehmen. Mit einem Bergführer und Weltmeister in Personalunion unterwegs – das verspricht spannende Bergerlebnisse…!