Kaprun (OTS) – Im Winter 2022/23 betreibt die Gletscherbahnen Kaprun AG ihre Pistenraupen am ortsnahen Familienberg Maiskogel gänzlich mit einem erneuerbaren HVO100-Kraftstoff.
Der fossilfreie Dieselersatz wird aus natürlichen Abfallprodukten wie gebrauchten Speiseölen und -fetten aus Restaurants und der Lebensmittelindustrie gewonnen und setzt laut Hersteller nicht nur 90 Prozent weniger Kohlendioxid frei, sondern auch 33 Prozent weniger Feinstaub, neun Prozent weniger Stickoxid, 30 Prozent weniger Kohlenwasserstoff und 24 Prozent weniger Kohlenmonoxid. Im Zuge seiner Nachhaltigkeitsstrategie will der touristische Leitbetrieb in den nächsten Jahren alle firmeneigenen Großmaschinen von Diesel auf HVO100 umstellen – und das trotz deutlicher Mehrkosten.
Bewusste Investition in Nachhaltigkeit
Mineralölbasierten Kraftstoff durch die teurere fossilfreie Alternative zu ersetzen, sieht Norbert Karlsböck, Vorstandsdirektor der Gletscherbahnen Kaprun AG, als wichtigen Beitrag zur Klimabilanz: „Die Klimaerwärmung wirkt sich direkt auf unseren Betrieb aus. Seit vielen Jahren müssen wir den Rückgang unseres Gletschers beobachten. Umso mehr ist uns daran gelegen, unseren eigenen CO2-Ausstoß so gering wie möglich zu halten.“ Seilbahnen und Anlagen betreibe das Unternehmen bereits länger mit selbst erzeugtem Strom aus erneuerbaren Energiequellen und Ökostrom vom Stromversorger.
Im Bereich der Pistenpräparierung aber sei es bislang aus technischer Sicht ohne fossilen Treibstoff nicht gegangen. Mit einem Diesel-elektrisch betriebenen Pistengerät habe das Unternehmen zwar erste Schritte in eine nachhaltige Pistenpräparierung gesetzt, doch Ziel sei immer gewesen, weitestgehend auf fossile Treibstoffe zu verzichten. Fossilfreien Kraftstoff betrachtet Karlsböck als Gamechanger in seiner Branche: „Pistengeräte machen den Großteil der CO2-Emissionen in unseren Betriebsabläufen aus. Endlich ist es uns möglich, durch den Einsatz des HVO-Kraftstoffs unseren CO2-Fußabdruck auch hier um bis zu 90 Prozent zu reduzieren.“ Den höheren Preis im Vergleich zu fossilem Diesel erachte das Unternehmen als Investition in eine nachhaltigere Zukunft: „Unseren einzigartigen Naturraum werden künftige Generationen nur dann genießen können, wenn wir heute sowohl ökologisch als auch ökonomisch nachhaltig und verantwortungsvoll planen, handeln und wirtschaften“, so Karlsböck.