Wo schon vor 100 Jahren berühmte Vertreter des Dadaismus wie Max Ernst zusammenkamen, findet von 25. Mai bis 26. Juni 2022 erstmals das Festival „medienfrische“ im Tiroler Lechtal statt.
33 Tage lang präsentiert das Auszeitdorf Pfafflar samt seiner Gemeindeteile Boden und Bschlabs eine breite Palette an Kunst-, Kultur- sowie Musikprojekten. Der dadaistischen Tradition gemäß widmet sich das zeitgenössische Programm ganz dem Surrealismus und dessen „Bewegung wider der konventionellen Kunst“. Die Auswahl reicht vom Konzert im Heustadl und der Virtual-Reality-Zelle auf der Almwiese über das Pop-up-Kino im umgebauten Sägewerk bis hin zu Workshops, Lesungen und Ausstellungen. Insgesamt kommen dafür 150 nationale und internationale Künstler im österreichischen Auszeitdorf zusammen. Für das INTERREG-Projekt „Lebensspur Lech“ ergibt sich mit der „medienfrische“ eine Ausweitung des gesundheitstouristischen Erlebnisraums auf kultureller Ebene. Denn genau dort, wo die Bevölkerung jährlich schrumpft, setzt das Festival nun den weiteren Kontrapunkt: Die Schaffung eines kreativen Kraftplatzes im abgeschiedenen Alpenidyll. Interessierte können die „medienfrische“ täglich besuchen, der Eintritt ist frei.
Interaktives Zusammenspiel der Kunst
Besucher sind hautnah dabei, wenn mitten im Hochgebirge des Tiroler Lechtals beim „medienfrische“ Artists-in-Residence-Programm lokale sowie internationale Künstler im Bschlabertal verweilen und arbeiten. Dann verwandelt sich die gesamte Region mit dem zum gesundheitstouristischen EU-Projekt „Lebensspur Lech“ gehörigen Auszeitdorf Pfafflar für über einen Monat in ein kreatives Experimentierfeld. Ergänzend zum fixen Programm mit Konzerten, Lesungen, und Ausstellungen werden auch interaktive Elemente geboten. Interessierte können den Schaffenden beispielsweise täglich bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen oder sich sogar aktiv beteiligen. Alternativ wandern sie im Rahmen des VR-Projekts „Zelle“ durch das Bschlabertal oder lauschen einfach nur den Dorfgeschichten der Bewohner. Immer dienstags von 25. Mai bis 26. Juni gibt’s ein Get-together inklusive Musik und gemeinsamem Grillen. Am Ende verbleiben alle Objekte, die im Rahmen der „medienfrische“ entstehen, in der österreichischen Gemeinde. Eigens dafür wird Pfafflars alter Schießstand zum Kunstspeicher umgebaut, wo die Artefakte künftig aufbewahrt werden und als reale Cloud, Wissensspeicher sowie Quelle für neue Ideen fungieren sollen.
Ein Zukunftsprojekt für die Region Lechtal
Die sogenannten Auszeitdörfer im Tiroler Lechtal sind mittlerweile stark von Landflucht geprägt. Genau da, in einer der abgelegensten Gemeinden Österreichs mit rund 100 Bewohnern, setzt neben dem kneipporientierten Erlebnisraum „Lebensspur Lech“ auch das Kunst- und Kulturfestival „medienfrische“ an: Hautnah erfahrbare Angebote sollen frischen Wind in die beschauliche Region bringen. So dienen etwa einige leerstehende Häuser im Auszeitdorf Pfafflar als Arbeitsorte für Künstler, die ihren Ideen und Visionen dort freien Lauf lassen können. Für Zerstreuung und fliegende Gedanken sorgen zwei eigens im Rahmen des EU-Projekts „Lebensspur Lech“ angelegte Kraftplätze etwas oberhalb. Wo mit der „Inneren Balance“ Kneipps wichtigster Säule Rechnung getragen wird, wächst Kreativität im Zusammenspiel mit den vorhandenen Gegebenheiten und eröffnen sich langfristige Perspektiven für eine kulturelle Belebung. Von der „medienfrische“ als zukunftsweisendes Projekt profitiert also nicht nur die Kunst, sondern auch die Umgebung. Hinsichtlich des gesundheitstouristischen Erlebnisraums „Lebensspur Lech“ ergibt sich ein energiegeladenes Wechselspiel aus Kultur, Natur und zwischenmenschlichen Begegnungen. In der kostenlosen „Lebensspur Lech“-Erlebniskarte, erhältlich bei den örtlichen Tourismusämtern, sind auch alle weiteren Stationen des INTERREG-Projekts genau markiert und erklärt.