10 Jahre Lechweg: 125 Kilometer grenzüberschreitend Weitwandern

Zehn Jahre „Lechweg – von der Quelle bis zum Fall”

Mit dem Blick auf den Formarinsee, aus dem der Wildfluss Lech entspringt, startet die Weitwanderroute Lechweg am österreichischen Arlberg. // Foto: Verein Lechweg
Mit dem Blick auf den Formarinsee, aus dem der Wildfluss Lech entspringt, startet die Weitwanderroute Lechweg am österreichischen Arlberg. // Foto: Verein Lechweg

2022 feiert der „Lechweg – von der Quelle bis zum Fall“ sein zehnjähriges Bestehen. Die vorwiegend moderate, grenzüberschreitende Weitwanderroute von Österreich bis Deutschland führt durch eine der letzten Wildflusslandschaften Europas.

Start ist an der Quelle nahe dem Formarinsee in Lech am Arlberg, weiter geht es über Warth/Vorarlberg sowie die Tiroler Naturparkregionen Lechtal und Reutte bis zum Ziel in Füssen im Allgäu/Bayern. Anlässlich des Jubiläums stellt das Lechweg-Team die jeweils schönste Tagestour in allen fünf Partnerregionen mit spannenden Abstechern für Interessierte vor.

Tipp: Wer den Lechweg lieber in aller Ruhe auf seiner ganzen Länge erobern will, kann sich über zahlreiche Partnerunterkünfte sowie Gepäcktransport-Services freuen. Preisbeispiel: Acht Tage Wanderpauschale inkl. sieben Übernachtungen und Verpflegung laut Programm, oben genannten Vorteilen sowie Kartenmaterial gibt es bei Wikinger Reisen ab 745 € pro Person.

Am Ursprung: Tagestour 1 vom Formarinsee bis Lech am Arlberg

Vom Postamt in Lech/Österreich fährt der Wanderbus bis zur Endstation Formarinsee, wo auf 1.793 Metern der Lechweg beginnt – der aussichtsreiche Abstecher dorthin über den Güterweg lohnt sich auf jeden Fall. Nach der Kehrtwende retour geht‘s entlang der Straße zur Alpe Formarin. Ein Wiesenweg zweigt rechts ab zum Steinbock-Denkmal, das an die Wiedereinsetzung des Bergwilds erinnert. Heute bewohnt eine der größten Steinbock-Kolonien Europas die Region. Besonders im Frühjahr nach der Schneeschmelze entspringen im Lechquellgebiet einige Bäche neben der Strecke. Nach einer Stunde begleitet der Formarinbach den weiteren Weg. Bald schon vereint er sich mit dem Spullerbach zum jungen Lech. Über hölzerne Stege und Brücken und vorbei am Gasthaus Älpele erreichen Wanderer Zug und über den Lechuferweg schließlich Lech am Arlberg.

Gelände: leichter Bergweg. Länge 14,4 km. Höhenmeter bergauf 98, bergab 518. Wanderzeit 5 Std.

Sehenswertes: FormarinseeAlpe Formarin – Steinbock-Denkmal – Zuger Säge – Waldschwimmbad – Kneippanlage

Tagestour 2 Lechwegschleife „Auf den Spuren der Walser am Tannberg“

Die „Lechwegschleifen“ sind als Erweiterung und Bereicherung gedacht – mit stets einem Protagonisten: dem Lech. Den Aufstieg zum Tannberg/Vorarlberg kürzt die Fahrt mit der Bahn Steffisalp-Express ab. Nach dem Passieren eines Stadls eröffnet sich der Blick auf den Wildfluss im Tal. Unterhalb des Karhorns marschieren Wanderer bis zur sehenswerten Walsersiedlung Bürstegg. Umrahmt von Wiesen, Felsen und Heide verläuft die Strecke nach der Unteren Auenfeldalpe weiter bis zum romantischen Körbersee mit dem gleichnamigen Berghotel. Nun geht es leicht bergauf bis zum Kalbelesee am Hochtannbergpass. Vorbei an der Körbalpe erreicht man die Alte Salzstraße und folgt dem Pfad mit Aussicht ins Krummbachtal bis in die Parzelle Wolfegg und gelangt anschließend wieder zurück zur Steffisalp-Express-Talstation.

Gelände: leichter Bergweg. Länge 15,3 km. Höhenmeter bergauf 357, bergab 732. Wanderzeit 6 Std.

Sehenswertes: Wannensee – Walsersiedlung Bürstegg – KörberseeKalbelesee – Alte Salzstraße

Die Lechwegschleife „Auf den Spuren der Walser am Tannberg“ in Vorarlberg führt auch zum Körbersee, der im Rahmen der ORF-Sendung „9 Plätze, 9 Schätze“ 2017 zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde. // Foto: Warth-Schröcken Tourismus/Sebastian Stiphout
Die Lechwegschleife „Auf den Spuren der Walser am Tannberg“ in Vorarlberg führt auch zum Körbersee, der im Rahmen der ORF-Sendung „9 Plätze, 9 Schätze“ 2017 zum schönsten Platz Österreichs gewählt wurde. // Foto: Warth-Schröcken Tourismus/Sebastian Stiphout

Tagestour 3 von Holzgau bis Elbigenalp

Die Route durchs Tiroler Lechtal gehört zu den anspruchsvolleren Lechweg-Etappen. Schwindelfreie führt sie über die Holzgauer Hängebrücke, die die Höhenbachschlucht auf 200,5 Metern Länge und 110 Metern Höhe überquert und zu den spektakulärsten ihrer Art in Österreich zählt. Alle anderen wandern direkt ins Höhenbachtal, am Simmswasserfall vorbei und bis zur Einkehrmöglichkeit Café Uta. Weiter verläuft die Strecke über den Ortsteil Schiggen mit seinen Wildblumen in Richtung Stockach und über einen Steig bis nach Benglerwald und Seesumpf. Wer mag, nimmt noch den lohnenswerten Abstecher zum sagenumwobenen Modertal-Wasserfall. Wieder zurück, geht es rechter Hand in den Wald bis zu einer kleinen Kapelle, dann bergab nach Bach und schließlich unmittelbar am Lechufer entlang bis Elbigenalp.

Gelände: anspruchsvoller Bergweg. Länge 13,2 km. Höhenmeter bergauf 424, bergab 492. Wanderzeit 4,5 Std.

Sehenswertes: Höhenbachtalschlucht – SimmswasserfallFußgängerhängebrückeJöchelspitzbahn – Modertaler Wasserfall – Seesumpf Kapelle, Geierwally Freilichtbühne – Dengelhaus – Pfarrkirche St. Nikolaus – Martinskapelle – Schnitzschule – Schaubrennerei Lechtaler Haussegen – Wunderkammer

Die spektakuläre Hängebrücke von Holzgau im Tiroler Lechtal liegt direkt auf der Strecke des Lechwegs. // Foto: Verein Lechweg
Die spektakuläre Hängebrücke von Holzgau im Tiroler Lechtal liegt direkt auf der Strecke des Lechwegs. // Foto: Verein Lechweg

Tagestour 4 von Wängle nach Pflach

Von Wängle aus verläuft der Lechweg zunächst über den Höhenpanoramaweg, ein zusätzlicher Steig leitet zur Costarieskapelle. Der kurze Aufstieg ist die Mühe wert, denn es eröffnet sich Wanderern ein Blick über den gesamten Talkessel von Reutte in Tirol. Weiter geht es in Richtung Frauensee. Mit 150 Metern Länge und 120 Metern Breite wirkt er von oben nahezu unscheinbar. Direkt am Ufer kehren Hungrige in der gemütlichen Frauenseestube ein. Danach passiert die Strecke die Pflacher Au, bekannt für ihre einzigartige Vogelvielfalt – bietet die Wildflusslandschaft des Lechs mit ihren Schotterbänken doch beste Brutbedingungen. Nahe des Innovationszentrums steht ein Vogelbeobachtungsturm, wo auch der Vogel-Erlebnispfad beginnt.

Gelände: anspruchsvoller Bergweg. Länge 9,5 km. Höhenmeter bergauf 275, bergab 380. Wanderzeit 3 Std.

Sehenswertes: Costarieskapelle – Frauensee – Ortszentrum Reutte – Alpentherme Ehrenberg – Museum Grünes Haus – Vogelbeobachtungsturm

Der 18 Meter hohe Vogelbeobachtungsturm bei Pflach gewährt Lechweg-Wanderern einen Einblick in die ornithologische Welt der Tiroler Naturparkregion Reutte // Foto: Verein Lechweg/Fabian Heinz
Der 18 Meter hohe Vogelbeobachtungsturm bei Pflach gewährt Lechweg-Wanderern einen Einblick in die ornithologische Welt der Tiroler Naturparkregion Reutte // Foto: Verein Lechweg/Fabian Heinz

Tagestour 5 von Pflach nach Füssen

Auf der letzten Strecke verlassen Wanderer den Lech und laufen über den Tiroler Kniepass bis zur Sternschanze. Sie ist als vorgelagerte Befestigungsanlange Teil der Burgenwelt Ehrenberg. Weiter führt der Lechweg auf Waldpfaden vorbei am sogenannten Israeliten auf bayerischen Boden. Bald nach der langgezogenen, leicht überhängenden Felswand blitzt schon der Allgäuer Alpsee durch die Bäume. Zuerst sieht man Schloss Hohenschwangau, dann das Märchenschloss Neuschwanstein von König Ludwig II. Der letzte Anstieg des Lechwegs endet auf dem Kalvarienberg: Über die Dächer von Füssen hinweg reicht die Sicht weit ins Alpenvorland mit seinen vielen Seen. Schließlich folgt der Abstieg zum Lechfall, Endpunkt des Lechwegs.

Gelände: leichter Bergweg. Länge 15 km. Höhenmeter bergauf 722, bergab 760. Wanderzeit 5 Std.

Sehenswertes: Sternschanze – Alpsee – Königsschlösser Neuschwanstein und HohenschwangauMuseum der bayerischen Könige – Marienmonument – KalvarienbergLechfall

Der Füssener Kalvarienberg im Allgäu offeriert Lechweg-Wanderern freie Aussicht über den Lech, einer der letzten Wildflüsse Europas. // Foto: Verein Lechweg/Fabian Heinz
Der Füssener Kalvarienberg im Allgäu offeriert Lechweg-Wanderern freie Aussicht über den Lech, einer der letzten Wildflüsse Europas. // Foto: Verein Lechweg/Fabian Heinz

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Noch mehr Infos über den Lechweg:
www.lechweg.com