Die Welturaufführung von Ralph Siegels Musical „Zeppelin“ wird aufgrund der beschleunigten Ausbreitung des Corona-Virus, sowie der verschärften Anti-Corona-Maßnahmen auf den 16. Oktober 2021 verschoben. Bereits gekaufte Zeppelin-Tickets behalten ihre Gültigkeit. Neben 24 Terminen im Oktober und November 2021 startet das Festspielhaus schon jetzt den Vorverkauf für weitere Aufführungen von „Zeppelin“ im Mai, Juni und Juli 2022.
Die Welturaufführung im Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen war ursprünglich für den 26. November 2020 geplant und wurde dann auf den 10. Juni 2021 verschoben. „Wir befanden uns in den letzten Wochen und Monaten in einem permanenten Abwägungsprozess, ob eine Premiere im Juni möglich sein würde oder nicht. Die unterschiedlichen Signale aus der Politik zwischen Lockdown und Lockerung versetzten uns im Theater in einen permanenten Spannungszustand zwischen Hoffen und Bangen. Inzwischen kristallisiert sich leider heraus, dass im Juni und Juli keine Aufführungen möglich sein werden. Darüber hinaus ist unter den aktuellen Risiken und Unsicherheiten auch eine geregelte Probenarbeit für ein Mammutprojekt dieser Größenordnung undenkbar“, erklärt Theaterdirektor Benjamin Sahler.
„Es ist zum in die Luft gehen, aber unser Zeppelin wird fliegen – und das werden wir hoffentlich endlich erleben.“
Ralph Siegel
Bereits die dritte Terminverschiebung
Mit der einst 2018 geplanten Aufführung in Duisburg sowie den Premierenplänen 2020/2021 in Füssen erlebt der Zeppelin-Komponist, -Texter und -Produzent Ralph Siegel bereits zum dritten Mal die Verschiebung seines „Lebenstraums“: Sein Musical über den Pionier der Luftschifffahrt, dem berühmten Grafen Zeppelin, sowie den letzten Flug der Hindenburg live auf der Bühne zu erleben.
„Ich bin letztes Jahr 75 geworden, mein Freund und Autor des Musicals, Hans Dieter Schreeb, wird im Juli 83 Jahre alt“, erzählt Siegel, „da macht man sich bei solchen Verschiebungen auch schon Gedanken, ob wir irgendwann alle noch fit genug bleiben. Es ist zum in die Luft gehen, aber der Zeppelin wird fliegen – da bin ich mir sicher! Wir haben fünf Jahre daran gearbeitet und alles an Liebe, Kraft und Können für dieses historische Thema aufgebracht. Ein Musical für alte und junge Zuschauer weltweit – spannend und unterhaltend – mit einem fantastischen Bühnenbild und Regisseur Benjamin Sahler samt grandiosen Darstellern, denen ich von ganzem Herzen jetzt schon danke.“
Ralph Siegel hat für die Umsetzung seiner Musical-Vision im Festspielhaus selbst die Rolle des Produzenten übernommen. „Für den Zeppelin habe ich alle Kraftreserven aufgebracht und mobilisiert, denn ein Musical dieser Größenordnung, liegt eigentlich jenseits meiner finanziellen Möglichkeiten. Ich hafte also mit meinem Privatvermögen“, so Ralph Siegel und weiter. „Ich glaube so fest daran und mir geht es ja Gott sei Dank noch einigermaßen gut – trotz der katastrophalen Situation in unserem Beruf. Sorgen mache ich mir um all die Menschen, die so ein Musical erst möglich machen: Die vielen Freiberufler, vom Bühnenbauer, über Kostümschneider bis zu Tonmeistern, die Mitarbeiter vom Festspielhaus Neuschwanstein und natürlich die Darsteller auf der Bühne. Diese sind teilweise seit über einem Jahr ohne Beschäftigung. Das zehrt trotz staatlicher Hilfen und den dankenswerten Möglichkeiten der Kurzarbeit nicht nur am Geldbeutel, sondern vor allem an der Psyche.“
Alle sind bereit
„Am 7. März 2020 hatten wir die letzte Musical-Aufführung auf unserer Bühne“, erläutert Sahler. „Wir haben das Festspielhaus in den letzten Jahren auf einen sehr guten Weg gebracht. Mit unseren erfolgreichen Eigenproduktionen hatten wir die Besucherzahlen verdreifacht und zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Wir haben ein eigenes Ensemble aufgebaut und auch wirtschaftlich endlich die Voraussetzungen für weitere erfolgreiche Jahre am Festspielhaus Neuschwanstein geschaffen. Mit der Welturaufführung von ‚Zeppelin‘ wollten wir diese Erfolgsgeschichte fortschreiben. Die erneute Verschiebung schmerzt uns alle sehr, denn nichts ist für uns Theatermacher trauriger als eine Bühne ohne Kunst. Aber Jammern nützt nichts und wir arbeiten weiter mit voller Energie an der künstlerischen Planung und Umsetzung des Musicals. So sind die Bühnenbilder schon im Bau und die Kostüme bereits fertiggestellt. Im Mai beginnen die geplanten die technischen Einbauten auf unserer Bühne.“
Sahler übernimmt bei „Zeppelin – Das Musical“ selbst die Regie. Der Theaterleiter wurde für seine Inszenierung von „Ludwig² – das Musical“ 2017 mit dem Musical1-Award ausgezeichnet. Auch seine Neuinszenierung von „Die Päpstin“ sorgte deutschlandweit für Aufsehen.
„Man muss nur wollen und daran glauben. Dann wird es gelingen.“
Ferdinand Graf von Zeppelin
Mit „Zeppelin – Das Musical“ darf sich das Publikum auf eine Mischung aus bester Unterhaltung, zeitkritischem Blick auf die Historie und hoch emotionaler Dramatik freuen. „Zeppelin“ ist Melodram und Mysterium – dargeboten in beeindruckenden Bühnenbildern und aufwendigen Kostümen auf einer der größten Musicalbühnen Europas sowie mit einem herausragenden Cast von Musicaldarstellern wie Kevin Tarte, Uwe Kröger, Gayle Tufts, Siegmar Solbach, Hannes Staffler, Mathias Edenborn, Friedrich Rau, Stefanie Gröning, Kristin Backes, Sandy Mölling und vielen anderen.
Das Musical verknüpft die Geschichte über den Pionier der Luftschifffahrt, den berühmten Grafen Zeppelin, mit dem letzten Flug der Hindenburg. Der Absturz des Luftschiffes LZ 129 ‚Die Hindenburg‘ gilt als einer der tiefgreifendsten Momente in der Geschichte des 20. Jahrhunderts und hat sich in die Köpfe der Menschen weltweit eingebrannt. Das Musical spannt einen dramatischen Bogen von der Geschichte des visionären Konstrukteurs Graf Zeppelin, seinem unbeirrbaren Glauben an die Technik und der Liebe zu seiner Frau Bella, bis zum dramatischen Ende der Hindenburg und dem damit verbundenen Ende einer Ära. Fesselnde und berührende Geschichten gehen Hand in Hand mit eindrucksvollen Songs und Melodien.