Sperrung des „Infinity-Pools“ am Königsbach-Wasserfall geplant

Klare Haltung

Der Hintersee bei Ramsau im Berchtesgadener Land. // Foto: kordi_vahle auf pixabay.com
Der Hintersee bei Ramsau im Berchtesgadener Land. // Foto: kordi_vahle auf pixabay.com

Er ist bei Influencern und Nachmachern schwer beliebt. Das Wasserbecken am Königsbach-Wasserfall ist ein extrem beliebtes Fotomotiv, er gilt als „Natural Infinity-Pool“. Je mehr darüber berichtet wird, desto öfter wird er im Nationalpark Berchtesgaden gesucht. Doch das hat Folgen.

Der Nationalpark Berchtesgaden ist ein schützenswertes Gebiet, welches in seiner Schönheit und Vielfalt erhalten bleiben soll. Nun ist der der Königsbach-Wasserfall, ein ehemals versteckter, ruhiger und naturschutzfachlich wertvolle Ort weit abseits des offiziellen Wegenetzes im Schutzgebiet, weltweit bekannt – vor allem durch Bilder von Influencernn, denen die Klicks wichtiger sind als der Erhalt der Natur.

Nun besuchen jährlich tausende Fototouristen die Gumpen am Wasserfall.

Die Folgen: Weitläufig zertretene Vegetation sowie illegale Feuerstellen, Müll, Lärm, Zelten und Kameradrohnen. Rund um den Gumpen sind bis heute rund drei Kilometer neue Trampelpfade im Bergwald entstanden, hinzu kommen zahlreiche Rettungseinsätze für in Not geratene Besucher.

So geht es nicht weiter

Die Nationalparkverwaltung Berchtesgaden strebt nun in Abstimmung mit dem Landratsamt Berchtesgadener Land ein Betretungsverbot für den Bereich des „Infinity Pools“ am Königsbach-Wasserfall an, um eine Erholung der Vegetation zu ermöglichen. Das Königssee-Ufer sowie die unteren Terrassen am Wasserfall sollen weiter zugänglich bleiben.

Vertreter verschiedener regionaler Organisationen, Behörden, Gemeinden sowie der Polizei kamen bei einem Runden Tisch in der Nationalparkverwaltung überein, dass die Situation am Königsbach-Wasserfall so nicht länger tragbar sei und unterstützen des Vorgehen. Das Landratsamt Berchtesgadener Land wird nun eine entsprechende Verordnung erarbeiten, auf deren rechtssicherer Basis Zugangsbeschränkungen für das künftige „Vegetationsschutzgebiet“ definiert und bei Nichtbeachtung Bußgelder verhängt werden können.

Dieser Prozess wird mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Nationalpark-Ranger sind ab sofort vermehrt im Bereich des Königsbach-Wasserfalls unterwegs und kontrollieren die bereits bestehenden und mit entsprechenden Bußgeldern zu ahndenden Verbote wie Zelten und Biwakieren, Feuer machen, den Einsatz von Drohnen oder das Hinterlassen von Müll.

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