Sieben Steinböcke haben ihr neues Zuhause – ein 2.500 Quadratmeter großes Gehege – bereits bezogen. Auch zahlreiche Murmeltiere werden in Bälde ihr 150 Quadratmeter großes Gehege kennenlernen. Nach einjähriger Bauzeit öffnet das Tiroler Steinbockzentrum in St. Leonhard im Pitztal morgen, Samstag, offiziell seine Pforten. Bereits heute besuchten LH Günther Platter, LHStvinIngrid Felipe, Elmar Haid (Bürgermeister von St. Leonhard), Rainer Schultes (Obmann des Tourismusverbandes Pitztal) und Ernst Partl (Geschäftsführer Naturpark Kaunergrat) den neuen Anziehungspunkt für Einheimische und Gäste.
Mit dem Tiroler Steinbockzentrum wurde mit Mitteln in Höhe von 3,7 Millionen Euro ein BesucherInnenzentrum realisiert, das Klein und Groß die Natur, das kulturelle Erbe und den Wert des Tiroler Lebensraumes näherbringen soll. „Ich freue mich, dass dieses Leuchtturmprojekt des Regionalwirtschaftlichen Programms Pitztals nun seine Pforten für die Besucherinnen und Besucher aus Tirol und der Welt öffnet. Ich bin überzeugt, dass damit ein ganzjähriges touristisches Angebot geschaffen wurde, mit welchem letztlich auch die regionale Wertschöpfung und die langfristige Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt werden“, betonte LH Platter, dass die Mittel damit „gut investiert sind: Mit Unterstützung des Regionalwirtschaftlichen Programms Pitztal können auch Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden. Vor allem soll es die ansässige Bevölkerung sein, die von diesem Kompetenz- und Erlebnisstandort profitiert.“
Natur, Kultur, Tourismus und Nachhaltigkeit greifen ineinander
Das Gelände setzt sich aus Themenwegen zum Steinbockzentrum sowie dem „Haus am Schrofen“ samt Gastronomie, Infobereich und Ausstellung, dem Wildtiergehege und dem Schrofenhof als ältestem Hof der Gemeinde zusammen.
Kompetenzzentrum für jagdliche Ausbildung und Umweltbildungsbereich
Die Marke Pitztal setze stark auf das Thema Nachhaltigkeit – vor allem die Regionalität soll weiter gestärkt werden. So steht auch die Zusammenarbeit mit dem Tiroler Jägerverband und wildbiologischen Forschungseinrichtungen im Zentrum: „Wir wollen eine eigene Wildfleisch-Marke etablieren und mit geführten Wanderungen den Gästen das Leben mit und in der Natur näherbringen. Es gilt, im Winter als auch im Sommer den sanften Tourismus im Pitztal weiter anzukurbeln. Gemeinsam mit den vier Pitztaler Gemeinden, den beiden Bergbahnen und der entsprechenden Unterstützung durch das Land Tirol wird es uns möglich sein, einen nachhaltigen und wirtschaftlich sinnvollen Tourismus im Pitztal zu betreiben“, so Schultes. Auch als Drehscheibe für grenzüberschreitende Forschung zum Thema Steinwildmanagement mit Partnern aus Südtirol und dem Engadin soll das Steinbockzentrum fungieren.
Factbox: Tiroler Steinbockzentrum
Gesamtkosten: 3,7 Millionen Euro
Projektpartner: Land Tirol, Europäische Union, Gemeinde St. Leonhard im Pitztal, Tourismusverband Pitztal, Regionalwirtschaftliches Programm Pitztal, Naturpark Kaunergrat (organisatorische und inhaltliche Unterstützung)
Untergeschoss: Gastronomie mit 70 Sitzplätzen sowie einer Terrasse mit 50 bis 60 Sitzplätzen
Erdgeschoss: Information und Shop mit regionalen Produkten
Obergeschoss 1 und 2: Ausstellungsebenen (Ausstellungskonzept: Rath & Winkler in enger Kooperation mit dem Pitztaler Sammler und Kulturgeschichtler Willi Pechtl; derzeitige Ausstellung: „Natur trifft Kultur“)
Außenbereich: 2.500 Quadratmeter Steinwildgehege, 150 Quadratmeter Murmeltiergehege
Parkplätze: BesucherInnenparkplatz beim Gemeindeamt St. Leonhard im Pitztal – anschließend kurze Wanderung über „Steinbockwege“ mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden zum „Tiroler Steinbockzentrum“
Erwartete BesucherInnen pro Jahr (erste Schätzungen): 8.000 bis 10.000