Die einzigartige Natur und die hoch entwickelte Freizeit-Infrastruktur in Tirol erlauben nicht nur Urlaubern, besser zu leben. Auch und vor allem die Einheimischen profitieren davon. Eine exklusive Studie belegt: Tirolerinnen und Tiroler sind im EU- Vergleich überdurchschnittlich sportlich aktiv. Während knapp die Hälfte der Europäer nie Sport betreiben, sporteln 64 % der heimischen Bevölkerung zumindest einmal pro Woche.
Eine lange behauptete These ist nun durch aktuelle IMAD-Studien bestätigt: Tirol ist nicht nur in Werbeslogans das führende Sportland der Alpen. Tirols Bevölkerung ist im Vergleich zur österreichischen, aber auch europäischen Gesamtbevölkerung sportlich aktiver. Die vom Land Tirol in Auftrag gegebenen und von der Lebensraum Tirol Holding koordinierten Studien, im Rahmen der Weiterentwicklung der „Alpinen Sportkompetenz“, liefern erstmals Daten zum vorhandenen Sportangebot, sowie zum Sportverhalten und zur Sportmotivation der Tirolerinnen und Tiroler. Im Zusammenspiel aller wesentlichen Partner im Land erarbeiteten Datenerhebungen und Analysen sollen künftig Orientierung für die nachhaltige Entwicklung des alpinen Sportangebots entlang der Bedürfnisse der heimischen Bevölkerung in Tirol dienen.
Angebot im Sinne der Bevölkerung und der Bedürfnisse weiterentwickeln
„Die Studien haben eine erste und repräsentative Datengrundlage für die Entwicklung einer ganzheitlichen Strategie im alpinen Sport geschaffen“, betont Tirols LHStv. und Sportlandesrat Josef Geisler. „Tirol ist ein Sportland und die Tirolerinnen und Tiroler sind im EU- und Österreich-Vergleich überdurchschnittlich sportlich aktiv, das haben die Studienergebnisse deutlich belegt. Dazu kommt eine herausragende Freizeit- und Sportinfrastruktur, die unser Land bieten kann. Das macht die Region attraktiv für Einwohner wie Urlauber. Diese herausragende Positionierung und Stärke gilt es nun im Sinne der Bevölkerung und aus Sicht der Standortentwicklung sowie der Marke Tirol behutsam weiter zu entwickeln und dabei verantwortungsvoll mit den gegebenen Ressourcen und der Natur umzugehen. Das lässt sich nur in Zusammenarbeit aller wesentlichen Sport-Kompetenzzentren in Tirol erreichen. Deshalb hat das Land Tirol die Lebensraum Tirol Holding mit der Koordination der Weiterentwicklung der ‚Alpinen Sportkompetenz‘ des Landes beauftragt“, so Geisler.
Bündelung aller Sportkompetenzen und der vier Hochschulen Tirols
Einer Aufgabe, der sich seine Organisation gerne stellt, erklärt Josef Margreiter, Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding „Tirol bezeichnet sich zu Recht als führendes Sportland der Alpen und differenziert sich damit erfolgreich im Wettbewerb der Regionen. Um diese Stärke zu erhalten und die alpine Sportkompetenz Tirols weiter zu fördern, konnten wir Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen des Sports in Tirol mit an Bord holen. Ziel war es im ersten Schritt, einerseits die alpine Sportkompetenz Tirols gemeinsam zu fassen und andererseits das Sport- und Freizeitverhalten und die dahinter liegenden Motive der Tirolerinnen und Tiroler zu untersuchen“. Die weiterführenden Schritte beschreibt Margreiter wie folgt: „In Zusammenarbeit mit den vier Hochschulen des Landes, der Universität Innsbruck, dem Management Center Innsbruck, der UMIT und der FH Kufstein, sowie weiteren Sportinstitutionen und auf Basis der nun vorliegenden Erkenntnisse, erarbeitet das Projektteam in den nächsten Monaten Impulse für eine richtungsweisende alpine Sportstrategie für unser Land. Tirols führende Rolle als Sportland der Alpen soll damit weiter ausgebaut werden. Dabei geht es einerseits um die Weiterentwicklung eines zeitgemäßen Bewegungs- und Sportangebots, das den Gewohnheiten der Einheimischen entgegenkommt, und andererseits darum, dem gesundheitsfördernden Aspekt des Sports noch mehr Bedeutung zu geben. Zusätzlich soll der Stellenwert Tirols als innovativer Bergsportstandort gegenüber den internationalen Mitbewerbern weiter gefestigt werden.“
Tirolerinnen und Tiroler lieben die gesunde Bewegung in der faszinierenden Bergwelt
Rund 64 % der Tirolerinnen und Tiroler – das belegt die repräsentative IMAD-Befragung – machen mindestens einmal in der Woche Sport, in Österreich und EU-Schnitt sind es dagegen rd. 40 % der Bevölkerung. Ein starkes bis sehr starkes Interesse an Sport haben rund 44 % der Tirolerinnen und Tiroler. Am liebsten bewegt sich der Tiroler in der freien Natur. Im Fokus steht dabei der gesundheitliche Aspekt. Die überwiegende Mehrheit (79 %) gibt an, beim Sport etwas Gutes für die Gesundheit tun zu wollen, das Motiv „Spaß“ steht an zweiter Stelle mit 48 %. Im Winter ist die Lieblingssportart der Bevölkerung – wenig überraschend – Skifahren bzw. Snowboarden. Im Sommer fährt der Tiroler gerne Rad (35 %), gefolgt vom Bergwandern. Die Mehrheit der Tiroler Bevölkerung ist sich auch bewusst, dass sie von der umfangreichen Sportinfrastruktur Tirols profitiert. Rund ¾ der Tirolerinnen und Tiroler finden, dass ihre Region viele Möglichkeiten bietet, sich körperlich zu betätigen.
Das breite Angebot an Sportmöglichkeiten und -veranstaltungen wird geschätzt
„Die Erhebungen zeigen, dass die Bevölkerung mit dem Angebot an sportlichen Möglichkeiten durch Vereine und andere Anbieter in Tirol zufrieden ist und dieser Wert über dem EU und Österreich Mittel liegt“, betont auch Martin Schnitzer vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck und Leiter der Datenanalyse. Die Mehrheit der Einheimischen zeigt sich auch mit dem Angebot an Sportveranstaltungen zufrieden. 52 % haben im letzten Jahr eine Sportveranstaltung besucht. 34 % der Befragten geben an, in einem Verein Mitglied zu sein und 16 % sind ehrenamtlich tätig – wobei beides nicht mit körperlicher Betätigung gleichzusetzen ist. Die überwiegenden alpinen sportlichen Aktivitäten, die regelmäßig betrieben werden, nämlich 80 %, finden außerhalb des Vereinswesens statt.
Methodik der Studien & Ausbau der „Alpinen Sportkompetenz“ Tirols
„Die aktuellen Erhebungen“, so Schnitzer „wurden mit zwei Befragungen durch das IMAD Marktforschungsinstitut mit einer Stichprobe von je 500 Personen (ab 16 Jahren) durchgeführt. Zusätzlich interviewte unser Institut weitere 1.500 Personen explizit zu den Alpinen Sportarten.“ Insgesamt wurden über 2.500 Tirolerinnen und Tiroler befragt. „Aufgrund des prozesshaften Charakters kann jedoch bereits jetzt gesagt werden, dass weiterführende Analysen nötig sind, um das Ist-Bild statistisch abzusichern und vor allem um weitere Entwicklungen zu beobachten“, ergänzt Schnitzer. Die finale Strategie rund um die Weiterentwicklung der alpinen Bewegungs- und Sportkompetenz Tirols soll in der zweiten Jahreshälfte 2020 beschlossen und der Öffentlichkeit präsentiert werden. In weitere Folge ist geplant, die Datenerhebung alle zwei Jahre zu wiederholen, um Bedürfnisse, gesetzte Maßnahmen und geschaffene Angebote für die Bevölkerung zukünftig auch regelmäßig evaluieren zu können.