Mal was anderes: Rheinpendel Express in Köln

Rheinpendel Express - Seilbahnprojekt in Köln (Bild: Fabian Weber)
Rheinpendel Express - Seilbahnprojekt in Köln (Bild: Fabian Weber)

Projekt Rheinpendel Express in Köln: Die Tatsache, dass wir Seilbahnen cool finden, haben wohl die meisten schon gemerkt. Und das muss ja nicht immer im alpinen Raum sein. Eigentlich komisch, dass wir in Deutschland uns mit einer urbanen Seilbahnkultur so dermaßen schwer tun.

Anders läuft es derzeit in Köln, wo die Ratsgruppe GUT im Februar diesen Jahres das „Rheinpendel“ vorgestellt hat. Ein Seilbahnsystem über insgesamt knapp 34 Kilometer Fahrstrecke vom Kölner Norden in den Süden. Insgesamt 60 Minuten Fahrzeit hatte man hier kalkuliert.

Im letzten halben Jahr haben sich dann drei motivierte Leute, der Designer Harm Staack sowie die beiden Programmierer Mika Stamm und Fabian Wegner zusammen gesetzt und sich gesagt: Das geht aber noch besser.

Die Idee war, das vorwiegend lineare System Rheinpendel zu einem Express-System mit Kreuzungen und Ausfallstrecken umzubauen, um die Gesamtfahrzeit von Nord nach Süd im Rahmen einer Express-Route noch einmal drastisch zu reduzieren.

So gibt es nun eine Hauptroute und die Anschlüsse zum Beispiel zu den Ringen oder dem Hauptbahnhof oder auch nach Kalk sind nur noch als Stichrouten ausgeführt. Die Route einer Gondel wird also jeweils individuell festgelegt. Das geht natürlich nur mit der Erweiterung von derzeit existierenden Seilbahnsystemen um gewisse Intelligenz, Weichen und Ausweichgleise innerhalb der Stationen.

Ein revolutionärer Ansatz, wie wir finden.

Seilbahnen: Eine schnelle Lösung gegen Verkehrschaos

Seilbahnen sind relativ kostengünstig und auch vergleichsweise zeitnah zu bauen. Eine Straßenbahn oder gar eine U-Bahn braucht hier definitiv ein Vielfaches an Projektzeit.

Bei der kompletten Skizze des Rheinpendels Express wird deutlich, dass ein solch modulares System auch noch jede Menge Erweiterungen bieten würde. Letztendlich entscheidend ist nur die bestmögliche Software. Auch nachträgliche Erweiterungen durch neue Weichen etc. in den Stationen sind mit relativ geringem Aufwand auch nachträglich noch zu bewerkstelligen. Nicht zuletzt deshalb, weil man ja nicht auf eine bestimmte Höhenebene im Kreuzungsbereich beschränkt ist. Möglicherweise sind sogar Kapazitätserweiterungen durch doppelt übereinanderliegende Seilbahnanlagen möglich.