Über 50 Jahre hat die Eibsee-Seilbahn die meisten Besucher von Garmisch begleitet. Sicherlich ist nicht jeder mit ihr gefahren, aber bereits der Besuch der Talstation hat viele Leute in ihren Bann gezogen.
Seilbahn der Superlative
Sie war ja auch eine Seilbahn der Superlative. Das ist die Nachfolgerin sicherlich auch, aber beim Bau der ersten Anlage waren eben auch noch vollkommen andere Zeiten. Während man heute zur Not auch mal einen Hubschrauber bemühen kann, um das ein oder andere Bauteil an die richtige Stelle zu bringen, war ein solcher Weg damals noch komplett unmöglich.
Damals musste alles Material durch eine verhältnismäßig kleine Materialseilbahn bzw. durch die kleine Gipfelseilbahn von Schneefernerhaus transportiert werden. Die großen Kabinen der heutigen Seilbahnen sowohl vom Zugspitzplatt als auch von der österreichischen Seite standen damals ja noch nicht zur Verfügung.
So beeindrucken die Zahlen auch heute noch: Lediglich zwei Stützen (65 m und 85 m) – damals die höchsten Stützen der Welt. Und das längste freie Spannfeld (Strecke ohne Stützen) sowie den größten Höhenunterschied der Welt für eine Seilbahn in einer Sektion hatte man obendrein.
Technisches Schmankerl: Doppel-Zugseil
Das Doppel-Zugseilsystem und die dementsprechend komplizierte und filigrane Seilführung war ein weiteres Schmankerl dieser Bahn, die über die Jahre diverse Millionen Besucher ohne nennenswerte Zwischenfälle auf Deutschlands höchsten Berg transportiert hat.
Auch wenn die neue Eibsee-Seilbahn mittlerweile in Sachen Komfort und Leistung um Längen besser ist, als die Alte – ein wenig Wehmut wird mir wohl immer um die Nase wehen.
Und deshalb noch einmal: Hut ab vor dieser Ingenieursleistung.